Babywasser

Was ist Babywasser? Welcher Unterschied besteht zwischen Babywasser und Leitungswasser? Ist Babywasser ein vorübergehender Trend? Oder sollte ich tatsächlich ein speziell aufbereitetes Wasser für die Babynahrung verwenden? Wir zeigen dir, welches das beste Trinkwasser für dein Baby ist.

Was ist Babywasser?

Babywasser wird mit einer Umkehrosmoseanlage aufbereitet. Das ist erforderlich, da unser Leitungswasser durch Schwermetalle, Keime, Rückstände von Medikamenten und Hormonen, das Düngen in der Landwirtschaft und vielem mehr belastet ist.

Eine Osmoseanlage filtert diese Schadstoffe aus dem Wasser heraus. Gleichzeitig wird auch der Gehalt an Mineralien, wie Natrium, Nitrat und Sulfat, reduziert. Übrig bleibt Wasser höchster Reinheit. Es ist für Babys bestens verträglich und eignet sich daher als Wasser für Babynahrung.

Welche Auswirkungen hat Leitungswasser auf mein Baby?

Das Leitungswasser gilt als eines der am strengsten kontrollierten Nahrungsmittel in Deutschland. Die Trinkwasserverordnung (TrinkWV) suggeriert den Verbrauchern eine hohe Qualität. Schaut man genauer hin, stellt man jedoch fest, dass hier lediglich die Mindestqualität unseres Leitungswassers definiert wird. Nur ca. 50 von rund 2.000 möglichen Inhaltsstoffen werden regelmäßig kontrolliert. Das Wasser, welches an unserem Hausanschluss ankommt, ist also alles andere als rein.

Im Haus kommt es häufig zu weiteren Verunreinigungen des Leitungswassers. Insbesondere veraltete Wasserleitungen und Armaturen können schädliche Stoffe in das Wasser abgeben. Diese können für ein Neugeborenes schädlich sein. Denn der Körper eines Babys befindet sich noch in der Entwicklung. Dementsprechend sind beispielsweise die Nieren, die den Säure-Basen-Haushalt regeln, noch nicht voll ausgeprägt. Auch der Magen-Darm-Trakt und das Immunsystem sind bei einem Säugling noch sehr sensibel.

Schwermetalle im Trinkwasser

Veraltete Leitungen und Armaturen geben giftige Schwermetalle in unser Wasser ab. Beim Erwachsenen verhindert die Blut-Hirn-Schranke, dass schädliche Substanzen in unser Gehirn gelangen. Da sich diese beim Säugling erst noch entwickeln muss, können Schadstoffe diese Schranke bei Neugeborenen deutlich leichter passieren. Deshalb können die Auswirkungen von Schwermetallen im Wasser für Babynahrung erheblich sein:

Eisen

Unser Körper benötigt geringe Mengen an Eisen – als Spurenelement in unserer Nahrung. Das schädliche, anorganische Eisen aus alten Eisenrohren kann sich hingegen in der Leber ablagern und diese schädigen.

Blei

Ist der Wert von Blei im Leitungswasser zu hoch, kann dies bei Babys erhebliche Langzeitfolgen haben. So kann sowohl die geistige als auch die körperliche Entwicklung beeinträchtigt und die Funktion der Organe gestört werden.

Kupfer

Veraltete Kupferleitungen oder Armaturen aus Kupfer können zu einem hohen Kupferanteil im Leitungswasser führen. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Kopfschmerzen sind die Folge.

Bakterien im Trinkwasser

Das Immunsystem hat die Aufgabe, unsern Organismus zu schützen. Beispielsweise vor Keimen und Bakterien. Diese lauern unter anderem in verunreinigtem Leitungswasser. Da das Immunsystem eines Säuglings noch nicht voll entwickelt ist, kann es den sensiblen Körper des Neugeborenen nur unzureichend vor folgenden Bakterien schützen:

Legionellen

Seit 2011 besteht für Hauseigentümer und Vermieter eine Pflicht zur Trinkwasseranalyse. Obwohl diese Verpflichtung aus der Trinkwasserverordnung resultiert, geht von Legionellen im Trinkwasser keine Gefahr aus. Diese werden von der Magensäure abgetötet.

Legionellen stellen vielmehr dann ein Risiko dar, wenn sie verdampfen und von deinem Baby, beispielsweise beim Baden, eingeatmet werden. Dann können die Erreger die Lunge schädigen und die äußerst gefährliche Legionärskrankheit auslösen.

E. Coli-Bakterien und Enterokokken

Übelkeit und Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall, Bauchfell- und Blinddarmentzündungen oder Harnwegsinfektionen treten auf, wenn Trinkwasser durch Kolibakterien belastet ist. Dies ist überwiegend in ländlichen Regionen der Fall, in denen Wasser aus Hausbrunnen als Trinkwasser genutzt wird. Eine Verunreinigung entsteht beispielsweise durch Fäkalien, da E. Coli-Bakterien im Darm von Menschen und Tieren vorkommen. Gleiches gilt für Enterokokken, die jedoch auch in Käse und rohen Würsten enthalten sind.

Zu hoher Mineralstoffgehalt im Trinkwasser

Eine zu hohe Konzentration eines Mineralstoffs im Trinkwasser kann bei einem Säugling körperliche Reaktionen hervorrufen. In extremen Fällen kann das Baby daran sogar sterben. Deshalb solltest du darauf achten, dass das von dir verwendete Wasser für Babynahrung nur geringe Mengen der folgenden Mineralien enthält:

Sulfat

Zu viel Sulfat kann bei deinem Neugeborenen beispielsweise Durchfall auslösen.

Natrium

Da die Nieren deines Babys noch nicht voll ausgebildet sind, können sie nur ganz geringe Mengen an Natrium ausscheiden.

Nitrat

Nitrat gelangt über Düngemittel in unser Wasser. Im Körper kann es von Bakterien in Nitrit umgewandelt werden. Dadurch kann der Transport von Sauerstoff im Blut gehemmt werden. Bei Babys kann dies zu Atemnot und einer Blaufärbung von Haut und Lippen führen („Säuglings-Blausucht“).

 


Grenzwerte für Mineralstoffe in Wasser für Babynahrung

Worin liegt der Unterschied zwischen Babywasser und Leitungswasser?

Alle für Babys schädlichen Inhaltsstoffe unterliegen bei Babywasser einer strengen Kontrolle. Ein großer Unterschied zwischen Babywasser und Leitungswasser besteht damit in der Schadstoff- und Keimbelastung sowie dem Gehalt an Mineralien.

Im Unterschied zu Babywasser muss normales Wasser vor dem Verzehr durch das Baby abgekocht werden, um Keime und Bakterien abzutöten. Denn die enthaltenen Keime können sich insbesondere bei der Fläschchenzubereitung mit Milchpulver schnell vermehren. Auch bei Mineralwasser aus der Flasche empfiehlt es sich, dieses abzukochen.

Bei speziell gefiltertem Babywasser ist ein Abkochen nicht nötig. Sowohl abgekochtes Leitungswasser als auch Babywasser bleiben jedoch nur für 24 Stunden keimfrei.

Kann abgekochtes Wasser ein Babywasser ersetzen?

Damit sichergestellt ist, dass alle Keime abgetötet wurden, solltest du Leitungswasser zwei bis fünf Minuten lang kochen. Die notwendige Dauer hängt vom Kalkgehalt des Wassers ab: Je kalkhaltiger das Wasser ist, desto länger muss es kochen, um keimfrei zu sein.

Abgekochtes Leitungswasser kann ein spezielles Babywasser jedoch nicht ersetzen. Durch das Abkochen werden zwar im Wasser enthaltene Keime abgetötet, Verunreinigungen durch Schwermetalle und andere Stoffe bleiben jedoch weiterhin bestehen. Ebenso wie ein eventuell hoher Gehalt an Mineralstoffen.

Ab welchem Alter ist Babywasser ratsam?

Das Trinken von Babywasser ist keine Frage des Alters. Möchtest du deinem Kind etwas Gutes tun, solltest du ihm von Geburt an Babywasser zu trinken geben. Und zwar ein Leben lang. Kläre es später auch darüber auf, wie wichtig reines Wasser für seine Gesundheit ist. Gehe ihm außerdem mit gutem Beispiel voran und trinke selbst nur Wasser, das rein und gesund ist.

Babywasser kaufen oder selbst herstellen?

Babywasser kaufen kannst du in Supermärkten und Drogerien. In der Flasche oder im Tetra-Pack. Allerdings zu einem stolzen Preis. Der Zeitschrift Öko Test zufolge kostet ein Liter Babywasser ungefähr so viel, wie 100 Liter Leitungswasser. Dementsprechend kostet spezielles Wasser für Babynahrung zwischen 0,45 Euro und 2,00 Euro pro Liter.

Da der Kauf von Babywasser auf Dauer sehr teuer ist, solltest du die Anschaffung einer Osmoseanlage in Erwägung ziehen. So kannst du dein Babywasser in Zukunft ganz einfach selbst herstellen.

Babywasser: Das beste Wasser für dein Baby

Normales Leitungswasser kann schädlich für dein Baby sein. Es enthält sowohl eine zu große Menge an Mineralstoffen als auch Schadstoffe, Bakterien und viele weitere schädliche Inhaltsstoffe. Liegt dir die Gesundheit deines Kindes am Herzen, solltest du ihm nur aufbereitetes Babywasser zu trinken geben.